Um Ent-schuldigung bitten, ist eine Frechheit
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Das nebenstehende Zitat hat mir jemand auf LinkedIn geschickt, nachdem er sich bei mir "entschuldigt" hat und ich ihn darauf hingewiesen habe, dass sich NIEMAND bei mir zu entschuldigen braucht.
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Weil ich zu den Menschen gehöre, die ganz genau hinhören und hinsehen, sind mir folgende Sätze aufgefallen:
• ... mir wurde es in die Wiege gelegt …
• ... sich entschuldigen zu dürfen …
• ... wenn man das Gefühl hat
• ... dass es angebracht ist...
• ... und somit ... gehört das ... für mich
• ... zum guten Ton
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Ich frage mich ganz ernshaft, was genau war die Motivation dieses Menschen sich bei mir zu entschuldigen? Weil ihm das in die Wiege gelegt wurde? Oder weil es zum guten Ton gehört?
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Mit diesem Beitrag möchte ich den Unterschied zwischen den beiden Konzepten „sich entschuldigen“ und „etwas bedauern“ verdeutlichen.
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Manchmal stellt man im Nachhinein fest, dass man etwas getan hat, was man gern anders gemacht hätte, weil es nicht die Bedürfnisse aller Beteiligten befriedigt hat.
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Man löst damit unter Umständen auch starke Gefühle bei anderen Menschen aus. Man spricht dann häufig von einem „FEHLER“ und man bekommt je nach GRÖSSE des Fehlers und Auswirkung auf die Beteiligten eine „SCHULD“ zugesprochen, die man dann hat und die man gern wieder loswerden möchte, weil sie sich UNBEQUEM anfühlt.
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Im Rahmen des Konzeptes von „sich entschuldigen“ äußern wir dann ETWAS und die Menschen, deren Bedürfnisse durch unser Handeln nicht erfüllt wurden, entscheiden dann, ob unsere ENTSCHULDIGUNG von ausreichender INTENSITÄT oder QUALITÄT ist, um uns die Schuld zu VERGEBEN.
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Dann hat die „Ent-Schuldigung“ FUNKTIONIERT, ihren Zweck erfüllt und die Person, die den Fehler gemacht hat, ist „ent-schuldet“; wieder von der Schuld freigesprochen.
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Häufig wirkt dies im ALLTAG wie ein recht FORMALER Vorgang und es gehört zu einem automatisierten „GUTEN BENEHMEN“.
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Wie sagte mir neulich ein junger Mensch (18): "Um ent-schuldigung zu bitten, ist eine Frechheit."
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"JA", schrie ich raus. "JA!"
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Etwas anders ist es beim GFK-Konzept des „BEDAUERNS“. Wir sprechen nicht von einem Fehler, sondern wir erkennen an, dass wir zur Erfüllung unserer BEDÜRFNISSE etwas getan haben, das gleichzeitig die Bedürfnisse anderer in einem bestimmten Ausmaß in eine „Nicht-Erfüllung“ gebracht hat.
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Wenn wir die Haltung des Modells Gewaltfreie Kommunikation authentisch leben wollen, dann hat die GFK-Grundlage „Die Bedürfnisse aller an einer Interaktion beteiligten Menschen sind gleichwertig.“, für uns eine Bedeutung.
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Es ist unser Anliegen, dass die Bedürfnisse ALLER gleich wichtig sind und wir spüren unter Umständen ein Bedauern dafür, dass wir durch unser Wirken nicht alle Bedürfnisse bedacht und berücksichtigt waren.
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Diese Wahrnehmung auszusprechen nennen wir „etwas bedauern“ und es ist für uns die „gewaltfreie Alternative“ zum „sich entschuldigen“.
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Dabei nutzen wir den 1. Schritt des Modells (Beobachtung), fügen eventuell die möglichen Folgen für die Beteiligten hinzu und teilen mit, dass wir diese Sache bedauern.
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Je nach Intensität der beim Gegenüber ausgelösten Gefühle, zeigen wir
ergänzend durch eine empathische Vermutung auch, was wir vom Gegenüber verstanden haben.
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In einer Geschichte wird beschrieben, wie Schüler einer Klasse eine Mitschülerin "mobbten", sie "klein machten", "auf ihr rumgehauen haben". Leider kenne ich den ersten Teil der Geschichte nicht mehr, aber:--:--
Ein Junge hat für sich erkannt, dass er das nicht (mehr) will und ging zu dem Mädchen um bat um Entschuldigung.
Das junge Mädchen bat ihn, alles "negative", Gerüchte, ... was er über sie erzählt hat, jeweils auf ein Blatt Papier zu schreiben.
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Der Junge war etwas überrascht und er tat aber dann doch wie ihm gehießen.
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Nachdem er eine lange Zeit mit dem Schreiben beschäftigt war - waren ja einige Sachen zusammen gekommen - bat ihn das junge Mädchen die Blätter aus dem obersten Stockwerk der Schule hinab zu werfen.
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Er tat das was das junge Mädchen ihm gesagt hat.
Dennoch verstand er nicht!
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Nachdem die Blätter durch den WInd weit verstreut wurden, bat ihn das junge Mädchen die Blätter einzusammeln.
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"Das schaffe ich nicht ..." sagte der Junge "… bei dem Wind!"
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"Selbst wenn ich dich ent-schulde" sagt das Mädchen "das was du in die Welt verbreitet hast, ist in der Welt. Wie möchtest du das wieder gut machen?"
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Erst jetzt erkannte der Junge was er angerichtet hat!
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Jemand kommt zu mir und sagt:"Ich bitte dich um Entschuldigung."
Ich:"Das brauchst du nicht!"
Er."Das will ich aber!"
Ich:"Richten wir unsere Aufmerksamkeit lieber auf das, was wir jetzt tun wollen, und nicht auf das, was schief gelaufen ist.“
Nur, EIN Beispiel.
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Oder wie eine Teilnehmerin geschrieben hat:"Umarme dich selbst und lächle."
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Ich sagte zu meiner ehem. Assistentin:"Entschuldige dich nicht, lerne für die Zukunft!"
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KOMMENTARE ERWÜNSCHT!
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Georg mouratidis
Dein Begleiter|nicht dein Berater
www.seiderdubist.de
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