Debatte, Diskussion, Dialog

„Die Unterschiede zwischen Debatte, Diskussion und Dialog.“

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Mit Beispiel zum besseren Verstehen..

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Bei der DEBATTE (franz. débattre: (nieder-)schlagen) geht es darum, den
anderen mit den eigenen Argumenten
zu schlagen.
Wenn X richtig ist, dann muss Y falsch sein.
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Isaacs bezeichnet die Debatte auch als unproduktive Diskussion. Ziel ist es, sich durchzusetzen, zu gewinnen.
Unsere Aufmerksamkeit liegt darin, vorgefertigte Standpunkte und
eigene Überzeugungen abzurufen (downloading), um sie möglichst
schlagkräftig vorzubringen.
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DISKUSSION bedeutet wörtlich „in Stücke schlagen“ (lat. discutere).
In einer produktiven Diskussion findet ein Abgleich von verschiedenen Standpunkten statt. Fakten werden ausgetauscht und die Diskussionspartner versuchen, sich in den jeweils anderen hinein
zu versetzen. Das kann im Hin und Her zwischen den Standpunkten
zu einem produktiven Widerstreit werden.

Wenn es gut läuft, wird nach einer fundierten Problemanalyse eine
faktenbasierte Lösung gefunden. In einer Diskussion liegt unsere
Aufmerksamkeit auf dem Faktischen. Uns ist nur ein bestimmter
Ausschnitt der Wirklichkeit zugänglich.
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So wie mehrere Personen mit verbundenen Augen verschiedene Eindrücke von einem Elefanten erlangen – abhängig davon, ob sie ihn am Rüssel, am Ohr oder am Schwanz berühren. Mit dieser faktischen Wahrnehmung bleibt uns der Blick auf den Elefanten als Ganzes verwehrt.
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In Debatte und Diskussion bleiben die Akteure mehr oder weniger in
ihrer Gedankenwelt gefangen. Sie schaffen es nicht, ihr Wissen neu
zu ordnen und gemeinsam Neues zu entwickeln. Isoliertes Streben
nach Positionen und Verteidigen der eigenen Grenzen fördern ein
einsames Denken.
Vom Schlagabtausch zum kollektiven Bedeutungsfluss.
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DIALOG bedeutet „Wir denken zusammen.“
Das Wort Dialog stammt aus dem Griechischen dia („durch“) und
logos („Wort“ und „Sinn“). In der ältesten Bedeutung hieß logos
auch „sich versammeln“. Ein Dialog ist also frei übersetzt ein Bedeutungsfluss unter Versammelten.
Im Dialog geht es nicht mehr um die eigene Position, sondern um
ein GEMEINSAMES ZENTRUM.
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Es sollen neue Möglichkeiten erkannt werden: Das Wissen der
Dialogpartner wird neu geordnet. Neue Einsichten werden
gewonnen. Die Wahrnehmung wechselt vom faktischen Modus zu
einem empathischen oder gar schöpferischen Modus.
Dialog basiert nach Isaacs auf einem Denken, das den ganzen
Menschen mitsamt seiner Emotionen, seinem Körpergefühl, seinen
Vorstellungen und seinen Charakter- und Wesenseigenschaften
einbezieht.
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Dialog hilft, die Gleichwertigkeit zu wahren. Es ist genug Platz für unterschiedliche Grundannahmen und Meinungen. Es geht nicht um bewerten, es geht um den Austausch.
Die Grenzen der eigenen Wahrnehmung werden gesprengt.
Dialog schafft einen gemeinsamen Bedeutungsraum, aus dem heraus Neues entstehen kann. Es wird ein generativer (schöpferischer) Raum geschaffen. Damit wird klar, welche wesentliche Rolle ein echter Dialog für lernfähige und zukunftsorientierte Unternehmen hat.

Quelle: http://www.schallhart.com/debatte-diskussion-und-dialog/

Ein Beispiel zum besseren Verstehen:

An der Haltestelle steht ein Mann mit einer offenen Red Bull Dose. Er steigt ein. Ich sage ihm,"Bitte ohne die Dose.".
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Seine Antwort ist, "Ich nehme sie trotzdem mit."
Ich:"Bitte ohne die Dose."
Er: "Ich habe dafür Geld ausgegeben."
Ich: "In meinem Bus ist Essen und Trinken nicht erlaubt."
Er: "Mir egal, ich nehme sie mit."
Ich:"Dann dürfen Sie nicht mit."
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Er schaut mich an, dreht sich um und gibt die Dose seinem "Bekannten", der draussen stand.
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"Jetzt dürfen Sie mitfahren. So einfach ist die Welt." sagte ich ihm.
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Er drehte sich in den Fahrgastraum und setzte sich hin.
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Das war eine Diskussion.
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Wie sähe denn ein Dialog aus?

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Wie oben beschrieben, "... ein Dialog hilft, die Gleichwertigkeit zu wahren. Es ist genug Platz für unterschiedliche Grundannahmen und Meinungen. Es geht nicht um bewerten, es geht um den Austausch. Das Wissen der Dialogpartner wird neu geordnet. Neue Einsichten werden gewonnen."
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Das funktioniert jedoch nur, wenn die Zeit vorhanden ist. In einer Zeit in der mich mein Zeitplan drängt, gibt es leider keine Zeit für Erklärungen.
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Wie könnten in diesem Fall neue Einsichten gewonnen werden?
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In dem ich ihm erkläre, warum ich das nicht will!
Z.b. weil ich Sorge habe, dass das Red Bull auf die Sitze schwappt und keiner bereit ist den "Schaden" (den Aufwand) zu bezahlen. Weil ich es ja nicht mitbekomme. Oder, dass mich der Geruch vom Red-Bull "anekelt" und ich das nicht in meinem Bus haben will. Oder, oder, oder.
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Erklärung durch (dia) das Wort (logos)!
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Nur war ich nicht bereit, diesen Dialog zu führen.
Erstens, weil ich diesen mit jedem Fahrgast führen "müsste".
Und dazu habe ich keine Lust und auch keine Zeit.
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Und zweitens, mein Hauptbedürfnis ist und war es, dass meinen Anweisungen folge geleistet wird. Und wenn er das nicht möchte, hat er ja die Option auszusteigen. Jeder Fahrgast hat diese Option.
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So, und wie könnte eine eine Debatte wohl aussehen?
Bin gespannt auf die Antwort!

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Grüßle Georg
Dein Begleiter, nicht Dein Berater
www.seiderdubist.de

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