Warum ich nicht helfe ...


... keinen Ratschlag oder einen Tipp gebe!
Und das auch noch als Coach!

--:--

Es ist mit sehr viel Vorsicht zu genießen, jemandem seine Hilfe anzubieten! Es kann schnell gefährlich werden.
.
Ich beobachte wie zwei "Ausländer" augenscheinlich nach etwas suchten. Sie versuchten wohl sich zu orientieren.

.
Ich dachte, ich helfe und fragte:"Kann ich helfen!"
.
Einer schaute mich an und fragte erboßt zurück:"Sehe ich aus als bräuchte ich Hilfe oder was?" .
.
Er lief auf mich zu, mit einem verärgerten Gesichtsausdruck. Ich hatte ernsthaft Angst, dass er mich verprügelt.
.
Seit diesem Ergebnis benutze ich das Wort "Hilfe" nicht mehr!
Und seit dem habe ich keine negative Erlebnisse mehr erlebt.
Ich empfehle auch, das Wort "HILFE" nicht zu benutzen.
Es hat eine ganz andere Qualität!
.

Ich möchte gerne hier darauf hinweisen, dass ich "natürlich" unterscheide. Wenn jemand mich darum bittet, ihm beim Waschmaschine tragen zu "helfen", dann ist das natürlich ein "helfen".

Wenn jemand mit einem Messer im Bauch auf der Straße liegt, dann frage ich nicht, dann "helfe" ich. . Aber, wenn es um Themen des "inneren" Lebens geht, vermeide ich das Wort "helfen".
--:--

Ein erlebnis zum besseren Verstehen:

Ein Kellner meines Lieblingsbistros sagte zu mir:"Ich brauche deine Hilfe!"
.
Da ich wusste um was es geht, sagte ich: "Ich helfe nicht".
"Ja dann gib mir halt einen Tipp eben.".
"Auch das mache ich nicht" antwortete ich.
"Äh, ich denke du machst dieses Coachings!?"
"Ja" sagte ich.
"Ja, aber hilfst du da nicht? Gibst Du keine Tipps?" fragte er mich. "NEIN, das tue ich nicht. Ich stelle fragen. Ich unterstütze dich dabei, dein Problem selber zu lösen!".
"Ok" sagte er "dann hilf mir mein Problem zu lösen!"
"Nochmals, ich helfe nicht!" sagte ich.
.
Er erzählte mir ausführlich von seinem Problem.
Dann bat ich ihn, mir ein Stück Papier und Bleistift zu bringen.
Ich schrieb meine 1. Frage. Er nahm den Zettel mit und brachte ihn mir mit seiner Antwort.
Dann schrieb ich die 2. Frage und er die 2. Antwort.
Das ging 4 oder 5 Mal hin und her.
Nach der 5. Antwort bin ich aufgestanden, habe bezahlt und bin gegangen.
.
Nach ca. 6 Monaten sagte er zu mir:"Georg, ich weiß warum du mich hast alles aufschreiben lassen!"
Ich fragte ihn nach dem "WARUM"
.
Er sagte:"So hast du mich "gezwungen" mich mit dem Thema auseinanderzusetzen!" .
"Weißt du jetzt warum ich weder "helfe", noch Tipps gebe noch einen Ratschlag?" fragte ich ihn.
.
Ich möchte, dass mein Gegenüber weiß, dass man den Georg "nicht" wie ein Aspirin einnehmen kann, wenn man "Probleme" hat.
.
Ich möchte, dass mein Gegenüber weiß, dass er es ist, der sich selber hilft.
.
Ich möchte, dass der andere weiß, dass ich deswegen keinen Tipp oder Ratschlag gebe (was ja auch eine Art Hilfe ist), weil er sonst das macht was ich ihm sage. Nicht was SEINS ist.
.
Ich bin KEIN Berater!
Ich bin ein BEGLEITER!

(c) georg mouratidis

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Eheprobleme im ewigen Eis - Johann König

Jiddu Krishnamurti spricht über die Liebe

Du hast keinen Fehler gemacht...