Wut zu Gast!

 

"Wut zu Gast."


Wenn wir etwas im Überfluss haben, dann ist es Wut: der Arsch-Fahrgast, der tobende Chef, das unartige Kind das nicht gehorchen will, die nervenden Kollegen, der unempatHische Partner, der Frust der Kunden, der Shitstorm in "Social Media".

Dabei sind wir natürlich nicht nur Opfer, sondern auch Täter. Es gibt ja auch mehr als genug, worüber sich trefflich wüten lässt.

"Manche Menschen sehen sich nur als Opfer, aber niemals als Täter ihres Lebens" - georg mouratidis -

Dabei wusste schon Meister Yoda aus Star Wars: „Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

Wut ist in unserer Gesellschaft wohl kein gern gesehener Gast. Wenn Wut da ist, sollte man sie so schnell wie möglich loswerden, lautet die Devise. Das ist peinlich, unpassend, infantil, unangebracht, unprofessionel, ...

Dafür gibt es Anti-Aggressionstherapien und diverse Pillen. Wer da nicht mitmachen will, darf notfalls immer in auf einen Boxsack eindreschen oder beim Durchfeiern eskalieren und sich so „abreagieren“. Hauptsache, die Wut ist bald wieder weg.

Während wir jedoch ständig damit beschäftigt sind, unsere Wut entweder „rauszulassen“ oder zu "unterdrücken", haben wir keine Zeit, sie näher zu betrachten.

Seine Wut zu unterdrücken macht auf Dauer krank. Der spontane Wutausbruch dagegen führt eher zu noch mehr Wut und Ärger. Schafft man es allerdings, seine Wut näher kennenzulernen, setzt das Energie und Kreativität frei.

Denn Wut muss nicht automatisch negativ sein.

"Ärger, Wut und Fürze, haben eines gemeinsam. Sie bereiten Bauchschmerzen wenn man sie unterdrückt!" - georg mouratidis -

Es ist so "reinigend", so "befreiend".

Schon mal darüber nachgedacht, deine Wut als Gast "einzuladen"?

Als einen Gast, der dir erzählen möchte, weshalb er dich besuchen kommt?

Nimm dir die Zeit, diesem Gast ganz genau zuzuhören.

Decke ihm den Tisch, bitte ihm das "feinste" was du aufzubieten hast".

Lass ihn sich bei dir wohlfühlen!


Und wie bitte mache ich das?


Beschreiben Sie eine Situation, an die Sie sich erinnern können und über die Sie sich geärgert haben. Beschreiben Sei eine Beobachtung OHNE eine Bewertung. Schreiben Sie auf was die Person gemacht hat oder was die Person gesagt hat.


Welche Situation fällt Ihnen spontan ein? Vielleicht sind das Situationen, die schon länger zurückliegen, vielleicht gibt es auch Situationen, die andauern.


Es kann auch sein, dass Ihnen keine Situation einfällt, die Sie als „echten“ Konflikt bezeichnen würden. Vielleicht gibt es aber Situationen , wo eher unterschwellig Spannungen zu spüren waren, oder in denen Sie etwas gestört oder gar geärgert hat!

Nehmen Sie ein leeres Blatt Papier und füllen Sie es mit Inhalt.

Lassen Sie ruhig Ihren Gedanken freien Lauf!


Schreiben Sie alle bösen, brutalen, angreifenden, urteilenden, selbstmitleidigen, analytischen, diagnostischen, verzweifelnden, bewertenden Urteile und Gedanken, die Sie über die Person oder den Vorfall haben, auf. Halten Sie sich nicht zurück!


Was haben Sie also gesehen oder gehört?


Und du wirst sehen, je näher du diesen Gast kennenlernst, ihn "besser" verstehst, werden sich deine Anspannungen lösen. Nach und nach auflösen. Du wirst keinen Druck mehr auf der Brust spüren. Deine Muskeln werden sich entspannen. Dein Herzschlag schlägt jetzt rhytimisch. Dein Puls ist wieder im "normalen", deine Atmung pendelt sich wieder ein. 

Vllt. laufen dir ein paar Tränen die Wangen runter. 

Das ist aber ok. 

Lass es zu!

Denn du verbindest dich gerade mit deinem Gast. 

Deiner Wut. 

Mit dir selbst!

Kannst du dich an deinen letzten Wut-Gast erinnern?

Was war das was dich auf die Palme gebracht hat?

Was genau war wohl der Grund, weshalb dich dieser Gast besucht hat?

Lade ihn ein und schaue genau HIN! Höre ihm genau zu!

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(c) georg mouratidis

www.seiderdubist.de

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