Problem vs. Konflikt

Immer wieder bin ich verwundert, wie "sogenannte" Coaches und Kommunikations-Trainer, Begriffe in den Mund nehmen, deren Bedeutung sie gar nicht kennen.

Neulich habe ich auf LinkedIn einen Post gelesen:
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"Hört auf über eure Probleme zu reden! - Sagt lieber 'Ich brauche eine Lösung'".
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Und dieser Post begründete es damit, dass der Unterschied zwischen den beiden Aussagen der ist, dass jeweils andere Gehirnregionen angesprochen werden." - Na, wenn er das meint!
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Und sein Post endete mit der Frage: "Also, für was brauchst du eine Lösung?"
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Äh, was genau ist da wohl die Antwort auf diese Frage?
Hm, *kopfkratz.
Lass mich mal überlegen!
Hm, vielleicht eine Lösung für ein Problem?
Für was denn sonst, Leute?!
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Als ich das in diesem Post geschrieben habe und zusätzlich die Definiton des Wortes "Problem", antwortete er mir: "Ob ich als Provokaeuter unterwegs sei. Brauchen wir diese Wortklauberei?"
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Nun, äh, "andere Gehirnregionen werden befeuert?"
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Wenn ich also weiß, was denn Problem wirklich bedeutet und dadurch andere Gehirnregionen befeuert werden, ist das dann nicht 'gut'?
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Interessant, dass diese "selbsternannten Coaches" sich anmaßen etwas zu behaupten; konfrontierst du sie mit ihrer eigenen Aussage, dann ist das nicht das gleiche!
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Schließlich kann ja das "Nachdenken" ihrem Vorhaben ja schädigen.
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Dieses Geheuchle geht mir langsam auf den sprichwörtlichen Sack!
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Genau aus diesen Grund mächte ich hier mal den Unterschied zwischen einem Problen und - das Wort mit dem die meisten Menschen es verwechseln - Konflikt erklären.

Problem:
Bei vielen Menschen - den meisten - ist dieses Wort "negativ" konnotiert.
Es ist etwas "negatives".
Tja, ist es eben nicht.

Problem, aus dem griehischen und bedeutet "Eine (ungelöste) Aufgabe die eine Lösung bedarf." Sowas von neutral, oder?
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Wenn dir also dein Chef eine Aufgabe auf den Tisch legt die du erledigen sollst, ist es ganz einfach ein Problem. Eine Aufgabe die du erledigen sollst, darfst, "musst".
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Wenn mich also jemand fragt:"Für was brauchst du eine Lösung?" ist die Antwort ziemlich einfach und eindeutig. FÜR (M)EIN PROBLEM!
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Ja aber ... !?!?
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Und wann wird das zu einem Konflikt?
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Konflikt, aus dem lateinischen und bedeutet zusammen-stoßen, zusammen-prallen.
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Ein Konflikt entseht wenn unterschiedliche Bedürfnisse, Strategien aufeinanderprallen.
Also, wenn die ursprünglichen Probleme (Bedürfnisse) ausser Acht gelassen werden.
Wenn Emotionen ins Spiel kommen.
Wenn wir auf den anderen NICHT eingehen.
Wenn Bedürfnisse "vermeintlich" nicht gelöst werden (können)!
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Wenn ich z.B. mich "innerlich" über meinen Kollegen ärgere, dass er "IMMER" das Fenster offen lässt, ist das KEIN Konflikt. Es bleibt "mein" Problem.
Solange ich es es ihm nicht sage, bleibt es mein Problem!
Wenn ich in den Keller gehe und dort ein riesenSCHREI loslasse, es dem Kollegen immer noch nicht sage, bleibt es IMMER noch MEIN PROBLEM.
Selbst wenn ich es ihm sage, er nicht reagiert, ich mich dann darüber ärgere, IST es UND BLEIBT es MEIN PROBLEM! Für das ICH eine Lösung brauche!
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Na toll, und wann wird es eindlich zu einem Konflikt?
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Ganz einfach; wenn wir "BEIDE" "zusammen-prallen", "zusammen-stoßen". Wenn beide auf den anderen NICHT eingehen. Wenn jeder auf SEINE eine Lösung festhält und sich für die Bedürfnisse des anderen nicht interessiert. Wenn kritisiert wird. Wenn der andere für die eigene Probleme "verantwortlich" gemacht wird! Dann, und nur dann wird aus einem Problem ein Konflikt!
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Solange KEINER etwas sagt oder der andere nicht weiß was bei dir los ist, ist und bleibt es DEIN Problem!
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Hast du es genau gelesen?
D E I N  Problem.
Und ich neige dazu, Probleme genau dort zu belassen wo sie entstehen!



Brauchen wir wirklich diese Wortklauberei?
ANDERE GEHIRNREGION UND SO!

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