Gefreut habe ich mich heute...
...über unser erstes Treffen via Telefonkonferenz.
Vier Leute, ich und noch andere drei, haben uns verabredet unseren ersten Restorative Circle zum Üben abzuhalten. Heute ging es um einen Konflikt den ein Junge mit der Schule, explizit mit der Deutschlehrerin, hat.
Der Ablauf eines Restorative Circles ist der, dass als aller erstes derjenige der einen Konflikt hat, diesen Circle anrufen kann um über diesen Konflikt zu sprechen. Der Facilitator hört sich in einem sogenannten Pre-Circle das Anliegen an, indem er versucht heraus zu finden was genau der Anlass ist. Der Initiator bringt also den Facilitator auf *seinen* Stand.
So wurde ich ausgewählt der Facilitator zu sein. Nachdem ich zugesagt habe, dass ich gerne den Facilitator machen möchte, konnten wir loslegen. Die anderen zwei Teilnehmer waren stille Beobachter. Konnten jedoch jeder Zeit *eingreifen* wenn sie der Meinung waren, dass es wichtig für die Sache ist. Da wir im Üben sind, war das für alle Anwesenden so ok.
Ich war sehr angespannt und neugierig wie sowas ablaufen wird. Habe ich das so in der Art nicht gemacht.
Nun stellte ich den jungen Mann die Frage:
Nun stellte ich den jungen Mann die Frage:
"Was wurde gesagt oder getan, dass du diesen Circle angerufen hast?"
Stille auf der anderen Seite. Mir kam das vor wie eine Ewigkeit. Ich fragte: "Hast du die Frage verstanden?" Der junge Mann, gerade mal 12 1/2 Jahre jung, sagte: "Nein, habe ich nicht!". Ich sagte: "Ich habe gehört, dass es etwas mit der Schule zu tun hat. Ist das so?". Er sagte: "Ja, das stimmt!". Wieder Stille. Ich hatte doch gehofft dass der Junge von sich weiter erzählt. Aber er war still. Also, sah ich mich in die Situation versetzt nach und nach, behutsam heraus zu finden, was den Jungen veranlasst hat den Circle anzurufen. Also fragte ich Folgendes: "Würde es dich unterstützen wenn ich dich durch Fragen versuche dich an die Situation heran zu führen?". Er sagte: "JA!". "Kannst Du Dich an die Situation in der Schule erinnern, die Dich veranlasst hat diesen Circle anzurufen? Gab es etwas was dich verärgert hat, oder sauer gemacht hat?".
So ging es nach und nach weiter. Circa 45 Minuten lang. Ich stellte Fragen, und er beantwortete diese. Wir kamen zu der Erkenntnis, dass der Junge sich darüber geärgert hat, dass seine Deutschlehrerin ihm gesagt hat: "Er MÜSSE seine Hausaufgaben machen.". Ihn störte unter anderem das Wort "MUSS". Wir haben herausgefunden, dass er gerne selber entscheiden möchte, was er muss und was nicht. Wann er seine Hausaufgaben macht und wann nicht. Weiter haben wir heraus gefunden, dass er soviele Hausaufgaben aufhat, sodass er - seine Worte jetzt - wie ein Skelett in die Schule gehen müsste. Weil er ja nicht einmal was zu Essen zu sich nehmen kann.
Nachdem wir all das herausgefunden haben, bin ich zum zweiten Punkt übergegangen. Ich habe ihn gefragt: "Wer muss deiner Meinung nach dabei sein um zur Lösung dieses Konfliktes beizutragen?". Er sagte, wie sollte es auch anders sein: "Meine Deutschlehrerin, meine Mutter und ich!"
Nachden er mir mitgeteilt hat, welche Personen er gerne dabei haben möchte bin ich zum dritten Schritt übergegangen. Ich habe ihn darüber aufgeklärt, dass ich mit jeder Person die er mir genannt hat einen Termin vereinbaren werde. Sie zu einem ähnlichen Gespräch wie dieses hier einladen werde und sie fragen werde ob sie die Einladung annehmen. Danach werden wir uns alle gemeinsam
treffen. In einer Runde in der jeder die Möglichkeit hat das zu sagen was er sagen möchte. In diesem Kreis werden wir gemeinsam einen Plan aufstellen. Einen neun Termin vereinbaren um zu überprüfen ob die Vereinbarungen eingehalten und erreicht wurden, oder ob weitere Schritte notwendig sind die wir gehen möchten.
Mein letzter Schritt war ihn zu fragen, ob er weitermachen möchte. Sprich ob er möchte dass ich die nächsten Schritte einleiten darf. Er sagte: "Ja!". Zum Schluss fragte ich ihn, ob er noch weitere Fragen hat. Nachdem er das verneint hat habe ich den Pre-Circle beendet.
So ging es nach und nach weiter. Circa 45 Minuten lang. Ich stellte Fragen, und er beantwortete diese. Wir kamen zu der Erkenntnis, dass der Junge sich darüber geärgert hat, dass seine Deutschlehrerin ihm gesagt hat: "Er MÜSSE seine Hausaufgaben machen.". Ihn störte unter anderem das Wort "MUSS". Wir haben herausgefunden, dass er gerne selber entscheiden möchte, was er muss und was nicht. Wann er seine Hausaufgaben macht und wann nicht. Weiter haben wir heraus gefunden, dass er soviele Hausaufgaben aufhat, sodass er - seine Worte jetzt - wie ein Skelett in die Schule gehen müsste. Weil er ja nicht einmal was zu Essen zu sich nehmen kann.
Nachdem wir all das herausgefunden haben, bin ich zum zweiten Punkt übergegangen. Ich habe ihn gefragt: "Wer muss deiner Meinung nach dabei sein um zur Lösung dieses Konfliktes beizutragen?". Er sagte, wie sollte es auch anders sein: "Meine Deutschlehrerin, meine Mutter und ich!"
Nachden er mir mitgeteilt hat, welche Personen er gerne dabei haben möchte bin ich zum dritten Schritt übergegangen. Ich habe ihn darüber aufgeklärt, dass ich mit jeder Person die er mir genannt hat einen Termin vereinbaren werde. Sie zu einem ähnlichen Gespräch wie dieses hier einladen werde und sie fragen werde ob sie die Einladung annehmen. Danach werden wir uns alle gemeinsam
treffen. In einer Runde in der jeder die Möglichkeit hat das zu sagen was er sagen möchte. In diesem Kreis werden wir gemeinsam einen Plan aufstellen. Einen neun Termin vereinbaren um zu überprüfen ob die Vereinbarungen eingehalten und erreicht wurden, oder ob weitere Schritte notwendig sind die wir gehen möchten.
Mein letzter Schritt war ihn zu fragen, ob er weitermachen möchte. Sprich ob er möchte dass ich die nächsten Schritte einleiten darf. Er sagte: "Ja!". Zum Schluss fragte ich ihn, ob er noch weitere Fragen hat. Nachdem er das verneint hat habe ich den Pre-Circle beendet.
Nachdem mein Pre-Circle beendet wurde, haben wir die Rollen getauscht. Ein anderer Teilnehmer übernahm die Rolle des Facilitators und wiederholte den Prozess mit der *Mutter*, die Person die der Junge, zum Beilegen des Konfliktes beizutragen, für wichtig erachtet.
Nach diesem Pre-Circle haben wir eine Diskussionrsunde gemacht in der jeder sagen konnte wie er diesen Prozess empfand.
Wir haben festgestellt dass wir was daraus gelernt haben. Ich habe festgestellt, dass der junge Mann immer lockerer wurde, je mehr ich ihn durch meine Fragen unterstütze die Worte zu finden die ihm fehlten um sich auszudrücken. Für uns alle war das ein sehr lehrreicher Tag, sodass wir uns für nächsten Donnerstag wieder verabredet haben. Wir möchten dass zu einer festen Institution machen. Soll heissen, dass jeder der Mitglied in unserem Kreis ist oder sein wird oder sein möchte, jederzeit einen Kreis einberufen kann wenn er einen Konflikt hat den er für sich lösen möchte. Wir werden uns am Anfang einmal die Woche zusammentun um über evtl. Konflikte zu sprechen.
Und je mehr Menschen sich unserem Kreis anschliessen desto größer die Chance Menschen zu erreichen die sonst mit ihren Konflikten alleine bleiben, und sie runterschlucken. Weil sie niemanden haben der ihnen zuhört. Weil ihnen sonst nicht die Gelegenheit gegen wird, dem jenigen mit dem sie den Konflikt haben, das so zu sagen wie sie es gerne sagen möchten.
Danke an die anderen drei für diese Erfahrung!
Wer mehr über die Vorgehensweise der Restorative Circles erfahren möchte:
Direkt bei mir oder unter:
--gm--
Lieber Georg,
AntwortenLöschenDanke daß Du Deine Erfahrungen mit dem RC hier mit uns teilst. Ich glaube, für Menschen, die von dieser Methode noch nie etwas gehört haben, wäre es hilfreich, am Anfang des Textes kurz etwas über die Methode und Idee und die Begriffe zu lesen, zumindest, was das Wort "Facilitator" bedeutet.
Gruß
Astrid
Hallpo Astrid,
AntwortenLöschenvielen Dank für deine Zeilen.
Mir ist die Trennung der Inforamtionen sehr wichtig ist. Deswegen habe ich am Ende des Artikels hier, einige Links hinterlegt wo der Leser mehr Informationen über Restorative Circles haben kann. In diesem Artikel hier geht es mir *nur* um *meine* Freude.
Grüßle
Georg